Interpolation bedeutet vereinfacht: Eine Funktion zu bestimmen,
die durch gegebene Datenpaare verläuft.
Wir gehen davon aus, dass reelle Datenpaare
mit
gegeben sind und eine reelle Funktion
gesucht wird mit
Die Daten können Daten aus einem Tafelwerk sein oder -
wichtiger - approximative Funktionsdaten, die selbst aus einer
numerischen Rechnung kommen. Wenn die Daten nicht von einer glatten
Funktion stammen sondern aus Messergebnissen, so ist die Suche nach
einer Interpolationsfunktion sehr fragwürdig (siehe
Käferpopulation).
Sinnvoll ist die Interpolationsaufgabe nur, wenn in
einer Familie von Funktionen
gesucht wird, die
von freien Parametern abhängt. Dann sind
zu bestimmen, so dass
gilt. Dies ist das allgemeine Interpolationsproblem.
Ein Beispiel einer Familie von Funktionen, die von Parametern abhängen, sind die Polynome vom Grad
.
Man spricht dann von einer Polynom-Interpolation.
Das folgende Programm führt die Polynom-Interpolation aus.
Die Datenpaare können per Hand in eine Liste eingegeben werden
oder durch Auswertung einer Funktion erfolgen.
Ein weitere Gruppe von Funktionen, die
von
Parametern abhängen, sind die so
genannten Splines. Der Einfachheit halber wird sich im Folgenden
auf den Fall der kubischen Splines beschränkt.
Wir gehen wieder von den obigen Datenpaaren
mit
aus.
Ein zu der obigen Zerlegung des Intervalls
gehöriger kubischer Spline
ist eine reelle Funktion mit den Eigenschaften:
- ist auf
zweimal stetig
differenzierbar.
- Auf jedem Teilintervall
stimmt
mit einem Polynom dritten Grades
überein.
Ein Spline
ist somit stückweise aus
kubischen Polynomen so zusammengesetzt,
dass die Funktion
selbst und ihre beiden
ersten Ableitungen an den Knoten
keine Sprungstellen
besitzen.
Sei im Folgenden
die zum
Spline gehörigen kubischen Polynome. Im
Gegensatz zu der Polynominterpolation werden dies Polynome nur auf
den entsprechenden Teilintervallen benötigt.
Mit der Forderung, dass der Spline durch die Punkte
gehen soll,
erhält man:
Da der Spline zweimal stetig differenzierbar sein soll,
erhält man für die "'inneren"' Punkte
die folgende
Forderungen:
An den Rändern fordern wir zunächst:
-
-
Man kann zeigen, dass sich daraus alle kubischen Polynome des
Splines eindeutig bestimmen lassen. Somit ist der Spline
in Abhängigkeit von den -Werten eindeutig; also:
Ein Spline , der die obige Forderung
-
-
erfüllt, wird
natürlicher Spline genannt.
Neben den natürlichen Splines gibt es noch weitere Gruppen.
Erfüllen die Daten zusätzlich
werden häufig statt den Gleichungen I. und II., also
, die
Forderungen
-
-
aufgestellt. Man kann zeigen, dass der Spline auch unter diesen
Forderungen eindeutig bestimmt ist. Falls der Spline die
Forderungen III. und IV. erfüllt, spricht man von einem
periodischen Spline.
Eine weitere Gruppe von Splines ist durch die Forderung
-
-
eindeutig bestimmt, wobei ,
zwei vorher festgelegte reelle Zahlen sind.
Wird das allgemeine Interpolationsproblem mittels eines Splines
gelöst, so spricht man dementsprechend von einer
Spline-Interpolation.
Das folgende Programm führt die Spline-Interpolation aus.
Dabei wird ein natürlicher Spline bestimmt. Die Datenpaare
können per Hand in eine Liste eingegeben werden oder durch
Auswertung einer Funktion erfolgen.