Mehrschrittverfahren


Theoretischer Hintergrund

Ist

   m           m
1-∑  a uj+ ν = ∑  b f(t  ,uj+ ν)
h     ν            ν  j+ν
  ν=0         ν=0

ein lineares Mehrschrittverfahren zur Lösung von Anfangswertproblemen, so ist die Konsistenzordnung des Verfahrens p, wenn die Koeffizienten aν,bν folgende Gleichungen erfüllen

∑m           ∑m
   aνpk (ν) =    bνp′k(ν),k = 0,...,p.
ν=0          ν=0
(1)

Dabei ist pk(ν) =  k
νk!.

Um die triviale Lösung auszuschließen und die Lösung eindeutig zu machen, fordert man zusätzlich

 m
∑
   bν = 1.
ν=0
(2)

Es gilt der folgende Satz

Satz.

I)
Alle Koeffizienten seien Null außer
am0,am  und bν0,...,bν1

mit m0 < m. Dann sind (1) und (2) mit p = ν1 ν0 + 1 eindeutig lösbar und p gibt die Konsistenzordnung des Verfahrens an.

II)
Alle Koeffizienten seien Null außer
am0,...,am  und bν0,...,bν1

mit m0 ν0 ν1 m. Dann sind (1) und (2) mit p = mm0+ν1ν0 eindeutig lösbar und p gibt die Konsistenzordnung des Verfahrens an.

Beispiele

I)
a)
m0 = m 10 = 01 = m 1 Adams-Bashforth
b)
m0 = m 10 = 01 = m Adams-Moulton
c)
m0 = m 20 = 01 = m 1 Nyström
d)
m0 = m 20 = 01 = m Milne-Simpson
II)
a)
m0 = 00 = ν1 = m rückwärtige Differenzenformeln (BDF)
b)
m0 = 00 = ν1 = m 1 Mittelpunktsregel